Die Helligkeit ist für Beamer ein wichtiges Kaufkriterium. Sie wird in der Einheit „Lumen“ angegeben. Doch wieviel Lichtstärke benötigen Sie? Gibt es feste Messstandards für Lumen? Und wie lassen sich die Leistungsdaten verschiedener Projektoren vergleichen? Alle Antworten gibt es hier im Ahlemeyer Ratgeber.

Wie viel Helligkeit braucht ein Beamer?

Das Wichtigste gleich zu Beginn: Wie stark die Helligkeitsleistung (technisch korrekt: der Lichtstrom) Ihres Beamers sein sollte, hängt vom Einsatzzweck ab: In einem Klassenraum mit großen Fenstern oder einem Konferenzraum mit viel Lichteinfall braucht es natürlich mehr Helligkeit als im heimischen Wohnzimmer, das für den Filmabend komplett abgedunkelt wird.

Zwar lassen sich Richtwerte aufstellen, wie viel Lumen Projektoren für verschiedene Einsatzszenarien liefern sollten. Allerdings ist zu bedenken, dass jedes Gebäude und jeder Raum individuelle Lichtverhältnisse hat, weshalb solche Werte nicht allgemeingültig sind. Professionelle AV-Anbieter besichtigen daher zuerst die Gegebenheiten vor Ort, bevor sie Kaufempfehlungen für bestimmte Geräte geben.

Verschiedene Helligkeitsmaße

Hinzu kommt, dass die Herstellerangaben zur Helligkeit von Projektoren zum Teil nicht direkt miteinander vergleichbar sind, da es hierfür keine feste gesetzliche Vorgabe gibt. Anders ist dies zum Beispiel bei Leuchtmitteln. So muss auf einer Lampenverpackung deren Helligkeitsleistung gut sichtbar aufgedruckt sein. Die Angabe geschieht dabei in Lumen (lm) gemäß Definition des Internationalen Einheitensystems (SI). Dazu wird die Stärke des gesamten Lichtstroms gemessen, der von der Lampe ausgeht.

Auch bei Projektoren wird die Helligkeitsleistung in Lumen beziffert. Jedoch kommen zur Ermittlung des Wertes unterschiedliche Messverfahren zum Einsatz, weshalb wir zwischen verschiedenen „Arten“ von Lumen unterscheiden müssen. Die drei gängigsten Einheiten sind (1) Lichtquellen-Lumen, (2) LED Lumen und (3) ANSI Lumen. Um es vorwegzunehmen: Die Angabe in ANSI Lumen ist am zuverlässigsten, da die entsprechende Messvorgabe international standardisiert ist.

Lichtquellen-Lumen

Natürlich ist es, wie bei den Leuchtmitteln, auch für Beamer möglich, einfach die Stärke der Helligkeit zu messen, die unmittelbar von der Lichtquelle ausgeht. In der Regel besteht die Beamer-Lichtquelle aus einer Laser-, LED- oder Lampeneinheit. Jedoch stammt das eigentliche Bild des Projektors nur indirekt aus seiner Lichtquelle. Denn das Licht wird erst noch in weiteren Gerätebauteilen zur finalen Bildprojektion umgewandelt. Aus diesem Grund liefert die Messung der Lichtquellen-Lumen keine Aussage über die Helligkeit, die tatsächlich auf der Leinwand ankommt.

LED Lumen

Bis vor kurzem konnten LED-basierte Projektoren noch nicht so lichtstarke Bilder erzeugen wie etwa Laser-Beamer. Deshalb entschieden manche Hersteller, die Helligkeit entsprechender Geräte in LED Lumen anzugeben. Deren Messung bezieht sich nicht auf die objektiv vorhandene Bildhelligkeit, sondern auf die von Menschen wahrgenommene. Das Konzept dahinter: Die Bilder von LED-Projektoren werden aufgrund ihrer stark gesättigten Farben als genauso hell empfunden wie die Bilder anderer Projektionstechnologien – selbst wenn die gemessene Lichtstromstärke auf der Leinwand geringer ist (Helmholtz-Kohlrausch-Effekt).

Mit der dritten LED-Generation erreichen jetzt auch LED-Projektoren sehr hohe objektiv gemessene Lichtstromstärken. So ist es kein Zufall, dass die Datenblätter leistungsstarker Geräte, die neu auf den Markt kommen, die Helligkeit zunehmend in ANSI Lumen anstatt LED Lumen angeben.

ANSI Lumen

Dieses Helligkeitsmaß wurde vom American National Standards Institute (ANSI) definiert und ist in der AV-Branche noch heute ein wichtiger internationaler Standard. Zur Ermittlung des ANSI-Wertes wird der Lichtstrom eines Beamers auf einer Projektionsoberfläche an neun Punkten gemessen, um schließlich einen Durchschnittswert zu errechnen. Die Methode liefert besonders zuverlässige Ergebnisse, da sie die Bedingungen der Messung verbindlich festlegt. Dies betrifft zum Beispiel den Abstand des Beamers zur Oberfläche, die Position der Messpunkte, die Merkmale des projizierten Bilds und weitere Faktoren. Dadurch sorgt die Helligkeitsangabe in ANSI Lumen für bestmögliche Vergleichbarkeit.

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